
Projekt „Haushatshelfer-24“
Einführung
Der gemeinnützige Verein RDK e.V. wurde 1994 mit dem Ziel gegründet, russischsprachige Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion bei ihrer Integration in Deutschland zu unterstützen. Von Anfang an stand dabei der Zugang zu Bildung und kultureller Teilhabe im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Mit niedrigschwelligen Angeboten wie Deutsch- und Computerkursen für Erwachsene sowie einer Musikschule für Kinder hat RDK e.V. seit vielen Jahren erfolgreich zur gesellschaftlichen Teilhabe von Migrantinnen und Migranten beigetragen. Seit 2004 ist der Verein zudem in Grundschulen des Saarlands und von Rheinland-Pfalz aktiv und hat innovative Konzepte zur frühkindlichen Computerausbildung entwickelt – bereits für Kinder ab fünf Jahren.
Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 hat sich der Fokus des Vereins erweitert. Angesichts der großen Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine engagiert sich RDK e.V. nun verstärkt in der humanitären Hilfe und Integrationsarbeit für Kriegsflüchtlinge. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Freisen im Saarland unterstützen wir Geflüchtete ganz konkret im Alltag: bei Behördengängen, Arztbesuchen, der Wohnungssuche, der Arbeitssuche und der Antragsstellung. Durch diese praktische Hilfe möchten wir ihnen einen selbstbestimmten Neuanfang in Deutschland ermöglichen.
Ein zentrales Anliegen unseres Projekts ist die Förderung der interkulturellen Verständigung. Wir schaffen Räume für Begegnung, Dialog und gegenseitiges Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur. Besonderes Augenmerk legen wir auf den Brückenbau zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften – insbesondere zwischen der deutschen katholischen und der ukrainisch-orthodoxen Kirche.
Darüber hinaus bieten wir seelsorgerische Begleitung für Menschen an, die durch Krieg, Flucht und Heimatverlust traumatisiert wurden. Unsere Arbeit ist getragen von Respekt, Mitgefühl, Hoffnung und dem festen Glauben an eine gemeinsame, friedliche Zukunft. Mit diesem Projekt wollen wir einen aktiven Beitrag zu Integration, gesellschaftlichem Zusammenhalt und gelebter Solidarität leisten.
Projekt „Haushaltshilfe“ – Zielsetzung und Umsetzung
Das Projekt „Haushaltshilfe“ richtet sich an geflüchtete ukrainische Frauen, die häufig allein mit ihren Kindern nach Deutschland gekommen sind und vor besonderen Herausforderungen bei der Integration in den Arbeitsmarkt stehen. Ziel des Projekts ist es, diesen Frauen den Einstieg in eine berufliche Tätigkeit im Bereich der häuslichen Seniorenbetreuung zu ermöglichen – einem wachsenden und gesellschaftlich bedeutenden Sektor, der im Zuge des demografischen Wandels zunehmend an Relevanz gewinnt.
Durch gezielte Qualifizierungsangebote verfolgt das Projekt mehrere zentrale Ziele:
Schaffung konkreter Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich Haushalt und Seniorenhilfe,
Förderung der sprachlichen und sozialen Integration,
Stärkung der wirtschaftlichen Selbstständigkeit der Teilnehmerinnen,
sowie die Schaffung langfristiger Perspektiven, insbesondere im Hinblick auf einen unbefristeten Aufenthaltstitel in Deutschland.
Zur Umsetzung des Projekts hat der Verein RDK e.V. die Online-Plattform www.haushaltshelfer-24.de ins Leben gerufen. Dort wird ein speziell entwickelter Deutsch-Konversationskurs angeboten, der auf die sprachlichen Anforderungen im Alltag und Berufsleben abgestimmt ist. Ergänzend dazu vermitteln wir den Teilnehmerinnen grundlegende digitale Kompetenzen, um sie in die Lage zu versetzen, gezielt nach aktuellen Informationen zu Aufenthaltsrecht, Einbürgerung, Wohnungssuche, Arbeitsmöglichkeiten und weiteren lebenspraktischen Themen zu suchen und diese sicher zu nutzen.
Mit diesem niederschwelligen, praxisnahen und integrativen Ansatz trägt das Projekt zur beruflichen Eingliederung, gesellschaftlichen Teilhabe und persönlichen Stärkung geflüchteter Frauen bei – und leistet zugleich einen wertvollen Beitrag zur sozialen Unterstützung älterer Menschen in Deutschland.
Projektmaßnahmen
– Einrichtung eines Zweckbetriebs „Haushaltshilfe“ zur organisatorischen Unterstützung der Teilnehmerinnen
– Individuelle Beratung und Begleitung bei der Arbeitsaufnahme
– Kooperation mit vertrauenswürdigen Vermittlungsagenturen
– Sprachförderung parallel zur Beschäftigung
– Vermittlung von Grundkenntnissen im Bereich Pflege, Betreuung und Haushaltsführung
– Nachbetreuung und psychosoziale Stabilisierung
Zielgruppe
Die direkte Zielgruppe des Projekts sind ukrainische Frauen im erwerbsfähigen Alter, die sich in Deutschland aufhalten und aktuell schwer vermittelbar sind. Indirekt profitieren auch betreuungsbedürftige Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige von diesem Angebot.
Erwartete Ergebnisse
– Vermittlung von mindestens 30 Frauen in sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung innerhalb von 12 Monaten
– Verbesserung der Sprachkenntnisse und Beschäftigungsfähigkeit
– Reduzierung der Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen